1001 Nacht – Märchen mit orientalischem Zauber

Was gibt es Schöneres, als sich in der Adventszeit ein Theaterstück anzusehen, das einen in die Welt des magischen, geheimnisvollen Orients entführt? Nicht viel und deshalb machten sich die Schüler, Lehrer und einige Eltern der Südschule Neureut Mitte Dezember auf den Weg ins Konzerthaus Karlsruhe. Die 125 Kinder waren bereits beim Betreten des über hundertjährigen neoklassizistischen Gebäudes mit seinem großen, stilvollen Foyer beeindruckt und konnten es kaum erwarten, in den Saal hineingelassen zu werden. Als es endlich so weit war, suchten wir unsere reservierten Plätze. Meine Kollegin Frau Brand, die diese Veranstaltung für uns organisiert hat, hatte bei der Platzwahl ein glückliches Händchen, denn die gesamte Schülerschaft durfte auf dem Balkon Platz nehmen und hatte damit einen grandiosen Blick auf die Theaterbühne. Besser konnte es nicht sein! Dem Theatervergnügen stand nichts mehr im Wege!

Im Reich von 1001 Nacht heiratet Schaharasad den bösen König, der von seiner ehemaligen Gattin betrogen wurde. Aus Zorn darüber und auch aus der Überzeugung heraus, dass es keine Frau auf Erden gibt, die treu ist, heiratet er jeden Tag eine neue Frau und lässt diese am nächsten Tag töten. Diesem grausamen Treiben möchte Schaharasad ein Ende setzen und geht mutig das Eheversprechen mit dem verbitterten König ein. Natürlich verfolgt die kluge Schaharasad einen Plan: Sie beginnt in der Nacht damit, ihm eine Geschichte zu erzählen, die am nächsten Morgen unterbrochen wird. Der König ist so angetan von dieser Erzählung, dass er auf die Fortsetzung besteht und erst einmal darauf verzichtet, Schaharasad – wie all ihre Vorgängerinnen – töten zu lassen. Doch es bleibt nicht nur bei dieser einen Nacht. Schaharasad gelingt es durch ihre Fantasie, den König in den Bann zu ziehen und Nacht für Nacht mit ihren Geschichten zu betören, und zwar so lange, bis ihr Zuhörer seinen Unmut vergisst und endlich Frieden einkehren kann.

Am Ende der Reise in die Welt der Prinzen, Feen und fliegenden Teppiche machten wir uns beschwingt durch den Song „Nacht für Nacht“ wieder auf die Heimreise. Die Rückmeldungen der Kinder waren eindeutig: Die Aufführung „1001 Nacht“, in der wir beispielsweise Zeuge eines stürmischen Meeres und  funkelnden Sternenhimmels oder Besucher eines orientalischen Marktes und majestätischen Palastes sein durften, war ein großer Erfolg! So macht Weltliteratur Spaß!